29.11.14

Mi vida - als Gastschwester

Ich muss zugeben, als ich kurz vor Beginn des neuen Schuljahres von meinen Eltern zu hören bekam, dass ich eine Gastschwester aus Chile bekommen sollte, war ich eher weniger begeistert. Defintiv schlechtes Timing um eine weitere Unbekannte in mein Leben zu werfen. Ich  war noch voll in der wieder-eingewöhnungs-Phase und Bammel vor meiner neuen Stufen und dem deutschen Schulalltag überhaupt hatte ich auch. Durch das Kopromiss, dass Florencia in eine andere Schule gehen sollte, damit ich mich in der Schule voll auf mich selbst konzentrieren könne, freundete ich mich schließlich langsam mit der Idee an.

Florencia wohnte für 3 Wochen in meiner Familie, als ich in Schweden war, da sie vor der Ankunft in ihrer Gastfamilie einen von YFU organisierten Sprachkurs in Karlsruhe besuchte. Kurz vor dem Ende der Sommerferien wollte sie Gastfamilie wechseln und den Rest ihres Auslandsjahres wieder zu uns ziehen.

Unsere erste gemeinsame Zeit kann man mit einem Wort zusammenfassen: Gegenseitiges beschnuppen. (Upsa.. zwei Wörter^^) Für sie war neu, dass ich da war. Für mich war neu, dass meine Familie etwas Großes ohne mich erlebt hatte. Immer wieder erinnerten sich alle an Erlebnisse der früheren gemeinsamen 3 Wochen.. Ja, ich hatte vergessen, dass das Leben in Deutschland auch ohne mich weiter gegangen war. Es hatte sich wieder zurück angefühlt als wäre ich nie weg gewesen.. Als hätte ich etwas Großes erlebt während Deutschland auf mich wartete. Die Rückkehr auf den Boden der Realität war mit einem Gefühl von Eifersucht verbunden.
Aber als mein 'intelligenter' Bruder auf die Idee kam die erste selbstgepflanzte Chilli-Schote mit den Worten 'gar nicht scharf - wie Paprika' an Flo und mich zuverfüttern und wir danach beide mit Tränen in den Augen Öl löffelnd durch die Wohnung hüpften -> um die 'gar nicht scharfe' Schärfe zu lindern.. war das Eis gebrochen und ein Insider, über den wir alle lachen konnten, geboren.
"Was ist das? Ich kenne das nicht!" "Ne Flo probier ruhig. Ist lecker. Ist 'Gar nicht scharf'!"
Durch den mit der Schule verbundenen Stress war es nicht immer leicht die Zeit zu finden uns besser kennen zu lernen, aber nach und nach entdeckte ich trotzdem die mir vorher unbekannten Vorteile daran eine Schwester mit den gleichen Interessen zu haben. Shopping, Style-Beratung, Selfies, Feiern - alle Klischees erfüllt: check!

Jaa leider war das Taschengeld schon ausgeschöpft bevor der Monat überhaupt begonnen hatte^^

Auf der Kamera meiner Mum existieren höchstens 2 Fotos auf denen wir Selfie-machen zu sehen sind^^

Dancing all night long!

In den Ferien sind wir dann als Familie nach Malta geflogen. Flo und ich teilten uns ein Zimmer und bei nächtlichen Gesprächen stellte sich dann plötzlich wirklich das Gefühl ein eine Schwester zu haben.. eine mit der man über alles reden kann. Klar es gab/gibt manchmal Probleme mit dem Deutsch, da Flo noch nicht vollständig fließend ist, aber es ist auch wirklich witzig zu sehen wie sie mit dem Dialekt kämpft und schön zu hören wie sich ihr Wortschatz ständig erweitert. Als sie endlich verstanden hat wie man 'Hau rein!' verwendet. Daumen hoch! :D

Und da mein Bruder ja Spanisch in der Schule hat, kann ich ihn dank Flo jetzt sogar auf Spanisch anmeckern, wenn er mal wieder seinen Po (Verwechselt in Feliz Navidad niemals Año mit Ano (das heißt nämlich After..) Danke für den Hinweis Flo *schäm* :D) nicht vom PC wegbekommt. 'Vamos!'

Nochmal Sonne tanken bevor Flo im unglaublich kalten deutschen Winter erfrieren musste :D
Ja inzwischen sitze ich sogar manchmal lachend und freiwillig auf einem Fahrrad :D

Flos letzte Zeit in Deutschland wendeten wir dann darauf an ihr die süddeutsche Kultur ein Stückchen näher zu bringen (ihre alte Familie lebte in Norddeutschland). Es gab Zwiebelkuchen, Weißwürschte, Fleischkäse, Spätzle, Schupfnudeln (warum besteht Austausch eigentlich nur aus Essen?! ^^) und dann kurz bevor sie vorgestern Heim musste standen Weihnachtsbräuche auf dem Programm.
Im Gegenzug dazu führte sie Koriander, Avocado und Kaktusfeige fest in unsere Küche ein und am Chilenischen Nationalfeiertag luden Flo und Nelina (Austauschschülerin in Chile '13/'14) uns auf Chilenisches Barbecue mit typischer Musik, Cocktails und Co ein.

Augenmerk auf die chilenischen Flaggen

Augenmerk auf Flos Schal.. den hat sie vergessen.. ist jetzt meiner ;)

Augenmerk auf das Lebkuchenherz.. #typisch Deutsch

Danke Flo für den vielen Spaß den wir hatten!
War echt eine tolle Erfahrung eine Schwester zu haben!
Wir sehen uns in CHILE! <3
Und zum Schluss bleibt nur noch zu sagen:
Larissa

25.8.14

Nach Hause gehen ist wie den Rückwärtsgang nach einer Vollbremsung einzulegen.

Jetzt ist es vorbei. Das Landleben.. Das Fahrradfahren.. Das Jahr, das doch so endlos schien.. Das Abenteuer Auslandsjahr.. Ich bin wieder zurück.. Ich hab sie alle wieder: Mama, Papa, alle meine Liebsten.. Bahnen fahren jetzt wieder im 5min Takt.. Fernsehen ist synchronisiert.. Milch gibt es nur noch zum Frühstück.. Deutschland ist wie immer - nur ich bin es nicht. Oder doch?


Die letzte Zeit meines Austauschjahres bestand aus einem Reise Marathon. Erst YFU-Trip in Lappland, dann Midsommar in England, SightSeeing in London und zum Schluss das riesige Abschiedscamp "YES" in Berlin. Zum Tschüss sagen blieb kaum Zeit. Ähnlich wie bei meinem Abschied in Deutschland saß ich im Flieger bevor ich es überhaupt verstanden hatte. Berreuen tue ich das aber nicht. Traurige Abschiede sind meiner Meinung nach für Filme reserviert. Ich ziehe das eilige "Tschüssi - jetzt aber schnell bevor ich meinen Zug verpasse" eindeutig vor.

Lappland war eine Seite Schwedens wie ich sie mir niemals hätte vorstellen können. So unglaublich Menschenleer und wunderschön. Ich fühlte mich plötzlich so klein und unbedeutend als Mensch. War überwältigt von der Natur. Seen,Wälder, Berge, (Mitternachts)Sonne, Schnee, Wind, Tiere.. das volle Program! Das einzige was fehlte war ein Elch :(

Das Wandern ist des Austauschschülers Lust .. oder Tot - nach einem Jahr FIka ^^
Wir kämpften unszusammen durch vieles und zum Schluss sogar bis zum Ende der Welt! 2xLarissa + 1Jahr = <3
YES (Yes Europeen Seminar) war ein unbeschreibliches Erlebnis. Ein Haufen an Eindrücken, Gedanken, Gefühlen, Austauschschülern aus ganz Europa - ich fühlte mich zwischen 2 Leben festgehalten - mein Körper stellte auf Automatik - fast wie schlafwandelnd.Ich konnte einfach nicht fassen, was alles auf mich einstürmte. Wollte nicht verstehen, dass ich gerade auf dem Heimweg war. Workshops, Vorfreude, Panik, Abschied, Party.. und plötzlich stieg meine Larissa in ihren Bus nach Österreich. Lies mich das erste Mal seit 11 Monaten alleine.. Plötzlich trennten sich unserer Wege und plötzlich wurde mir bewusst, dass wirklich alles zu Ende war. Und genau an diesem Punkt kamen mir das erste Mal die lange verdrängten Tränen.

Die Fahrt nach Hause kam mir gleichzeitig ewig und zu kurz vor. Ich bekam bammel.. wusste nicht wie ich auf meine Familie reagieren würde.. und ein noch größeres Fragezeichen.. sie auf mich??? Andererseit wollte ich aber auch endlich diesen Zustand im nirgendwo zwischen Schweden und Deutschland beenden. Dieses nichts-halbes-nichts-ganzes-Gefühl - brrr.


Sobald unser Bus auch nur in die Nähe des Busparkplatzes, auf dem unsere Familien warteten, kam, brach Chaos aus. Jeder wollte so schnell wie möglich zu seine Eltern. Ich wollte sie nur noch endlich wieder in die Arme schließen. Alle Zweifel und Ängste waren wie weggefegt.

 
Und dann sind wir erstmal fett Yufka essen gegangen!
Mama und Papa - ihr wisst einfach wie ihr mich glücklich macht :D
Larissa

9.6.14

Auslandsjahr - im Fokus

Während des Re-entry Camps wurden wir gefragt, was wir den "Neuen" -ATS gerne als Tipp mitgeben würden. Und ich persönlich denke, die größte Gefahr während eines Jahres wie diesem sind die eigenen Erwartungen. Erwartungen an sein Jahr, an sich selbst.
"Das Jahr deines Lebens" ist eine Beschreibung, die man häufig ließt. Bilder von lächelnden Jugendlichen in schönen Kleidern, Fotos der bekanntesten Stellen der Welt, Berichte über harmonisches Familien Leben.. das sind die Dinge die mir am häufigsten während meiner Recherchen in Deutschland über den Weg liefen. Trotz dem, dass ich persönlich keine speziellen Erwartungen hatte.. waren diese fast Reklame-mäßigen Bilder doch irgendwo in meinem Kopf und standen mir das ein oder andere Mal sogar ein bisschen im Weg. Ich setzte mich selbst unter Druck, um dem perfekten Austauschschüler mit einem geglückten Jahr zu entsprechen. 
Nur gibt es leider keine perfekten Austauschschüler. Genauso wenig wie perfekte Gastfamilien, Schulen oder Wohnsituationen. Gastfamilie zu wechseln ist keine Schande. Etwas langsamer beim Erlernen der Sprache zu sein ist okay. Sich einsam zu fühlen ist normal. Heimweh zu haben ist kein Zeichen von Schwäche. 
Andererseits ist da aber auch die Gefahr der Enttäuschung .. wenn dieser Traum des Jahres voller Abenteuer plötzlich ganz anders als erwartet aussieht. Wenn man als eigentlicher Weltenbummler merkt, dass der neue Wohnort gar nicht mehr so neu und interessant ist.. und plötzlich die Zeit ungenutzt verschwinden sieht, während man auf anderen ExchangeBlogs über fantastische Reisen ließt. Oder sich an der neuen Schule gar niemand für mich, den doch eigentlich so exotischen und spannenden Austauschschüler interessiert. Warum ist mein Jahr nicht so wie seines? Weil jedes Jahr individuell ist! Manchmal ist das schwer zu verstehen.
Also mein Tipp: Versucht euch nicht in die Schablone "perfektes Auslandsjahr" zu zwingen, sondern genießt jedes einzelne Auf und Ab der Austausch-Achterbahn!
Dieses Jahr gibt einem nämlich auch so viel was man sich vorher niemals hätte erträumen können. Für mich als eigentlicher Weihnachtshasser, wurden die Weihnachtsfeiertage hier im Norden zu einer meiner Besten Erfahrungen überhaupt. Ich habe meine Liebe zum Kochen und Backen entdeckt. Den Beschluss gefasst: nie mehr in meinem ganzen Leben einen Menschen anzuschreien. Erleben dürfen, wie wunderbar und hilfsbereit Menschen sein können. Und bin selbst immer und immer wieder darüber erstaunt, als eigentlich Sprachversager, nun meine Gedanken auf Schwedisch und Englisch ausdrücken zu können. Auch wenn das vielleicht daran liegt, dass ich jetzt genug Selbstbewusstsein habe um mir selbst erlauben zu können Fehler zu machen.. Fehler zu haben.
Hallo! - Ich habe mir in unter einem Jahr alleine ein komplettes Leben in einem mir vorher unbekannten Land aufgebaut! - So schlimm kann ich also gar nicht sein ;)


Und diesen frühen "Sommer" dieses Jahr hätte auch keiner erwartet! Ich genieße also noch ein bisschen untypische Juni-Sonne (..oder das was Schweden Sonne nennen..) bevor es dann für mich auch schon wieder in Richtung Deutschland geht.
<3 Larissa

4.6.14

Skåne - der Dorn im Auge Schwedens



Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, verbringe ich mein Austauschjahr in Skåne, ganz im Süden Schwedens. Also eigentlich nicht wirklich in Schweden.. so sieht das zumindest der Rest von Schweden - oder besser gesagt - Stockholm. Skåne war nämlich ursprünglich der nördliche Teil Dänemarks (hiermit ist die zweite Anspielung im Comic erklärt). Wir in Skåne halten uns zu diesem Zugehörigkeitsstreit neutral. Hassen die Dänen, hassen die Stockholmer und wären gerne selbständig! Oder wenn man den Wünsche meiner Klassenkameraden zuhört: "Skåne an die Macht!" -"Hier aus Skåne kamen die Wikinger!" -"Auf in die Schiffe und Skandinavien erobern!"  Nur verstehen tut uns sowieso keiner. Wir nuscheln 'mumlar' nämlich. Skånska - für den feinen Schweden eine unverständlicher Dialekt "der Bauern da unten" (die erste Anspielung des Comics). Skåne - meine neue Heimat / das unbeliebte Kind, das keiner haben will. Und doch sind wir jävla stolz darauf die wahren Wikinger - Skånsk zu sein!

Den typischen "Konflikt" Skåne-Sverige habe ich jetzt natürlich etwas übertrieben dargestellt. Aber einen wahren Kern gibt es auf jeden Fall. Schon auf dem Arrival-Camp am Anfang meines Jahres sollte eigentlich jeder ATS seinen neuen Wohnort vorstellen. Aber als dann wir im Süden dran waren, meinte einer der Leiter halbironisch: Und die da werden in Skåne wohnen. (In Deutschland würde Skåne einem Bundesland entsprechen) Und jetzt auf dem RE-Entry-Camp habe ich doch immer mal wieder zu hören bekommen: "Hahaha du sprichst so lustig" oder "Warum ich weiß, dass du aus Skåne kommst? Hahaha hör dir doch mal zu^^"

Larissa

27.5.14

Auf der YFU-Insel: Re-entry


Re-entry-Camp in Stockholm

Die perfekte Utopie?! Ein Platz irgendwo im nirgendwo. Bewohner dieses Ortes sind Austauschschüler. Ein bunter Haufen Kulturtaucher voller Ideen, Fantasie, Erfahrungen, Geschichten, Visionen und Wärme .. Es ist einfach unglaublich, wie wohl man sich unter Austauschschülern fühlt. Sie sind: Verbündete. Zuhörer. Mitfühlende. Ratgeber. Ich hätte nie erwartet, dass man so viel Spaß mit Leuten haben kann, die man kaum kennt. Wie offen wir alle geworden sind. Wie nahe wir uns fühlen, obwohl wir uns wohl nie wieder alle als Gruppe treffen werden. Jeder hat plötzlich eine Geschichte. Die Geschichte seines Jahres. Keine dieser Geschichten hätten wir uns vorher auch nur erträumen können. Unsere Erwartungen haben wir schon lange aufgegeben. Alles wurde anders. Und es wurde für den ein oder anderen von uns schwerer als in unseren schlimmsten Befürchtungen. Wie naiv wir doch waren. Das perfekte Jahr zu erwarten. - Und doch sind wir alle so sehr an unserem Jahr gewachsen. Hatten so viele Erfolgserlebnisse wie noch nie. Hochgefühle, Tiefgefühle. Austausch ist extrem. Einsamkeit und Distanz- ich bin mir sicher jeder einzelne von uns kann diese Worte nun auf seine Weise definieren. Aber dafür verstehen wir jetzt auch die Bedeutung von Familie, Liebe, Freunden und Glücklich sein!
Schweden veränderte unseren Blick auf unsere Herkunftsländer, unsere Kulturen, uns Selbst. Wir lernten Dinge und Personen schätzen. Entschieden uns aber auch für Veränderungen. Ein kleiner Teil von uns tickt nun nach der Schwedischen Uhr. - Lugn. Mysig. Stressfrei. Fika.
Aber wir sind trotzdem immernoch wir selbst! Diese "Änderungen" haben unsere Persönlichkeit gestärkt. Wir haben unsere Stärken und Schwächen kennen gelernt. Ließen uns wie einen Diamant von unseren Erfahrungen schleifen. Austausch kann man nicht bereuen!




Für mich selbst war dieses Wochenende wirklich eine wichtige Pause. Ein Break um meine Gedanken zu ordnen. Platz um über alles was passiert ist nachzudenken. Zu verstehen und zu akzeptieren. Erlebnisse einzuordnen. Damit klar zu kommen, dass jetzt alles zum Ende kommt. Es hat mir gutgetan über mein Jahr zu reden, aber auch über andere Erfahrungen zu hören. Es war beruhigend, dass es viele Eindrücke gab, die wir alle teilten. Es ist wirklich wichtig nach einem Jahr voller neuer Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühlschaos Fazit zu ziehen. Danke YFU, dass ihr mir diese Chance gegeben habt! Danke für dieses Wochenende voller Spaß, Mücken, Sonne, Fika und YFU-Spirit!
Larissa


3.5.14

Min'Alltag' - Was bissher geschah:


24timmar: Eine Nacht in der Schule durchmachen:

Leute um 4 Uhr morgens anrufen.. Sorry hab ich dich geweckt :D
Energydrinkssüchtig!
In Schweden -zumindest in Svedala :D- verbringen Jugendliche viel mehr Zeit in ihrer Schule als in meiner Schule in Deutschland. Mein Gymnasium hier ist immer bis Acht für alle offen, was auch genutzt wird. Ob man nur mit Freunden chillt, den Tischkicker / die Gym nutzt oder lernt - das Schulgebäude ist mit vielen Sofas gemütlich eingerichtet und WLan (überlebnswichtig!!!^^) gibt es auch!

Frozen-Yoghurt: Shopping und FIKA mit den Besten:

Wer braucht nicht eine Pause nach einer langen harten Stunde shopping ;)
Schweden liebt Trends aus Amerika!
Ohne Witz in Emporia dem größten Einkaufszentrum in Malmö gibt es mindestens genau so viele Angebote zum Essen und 'Kaffee trinken' , wie 'normale' Läden. Und obwohl man hier für einen Kaffee schnell mal 5€ los ist, wird dieses Angebot von Schweden gerne und oft genutzt :)

Frühling: Schweden erwacht:

Grillen like a viking!!
UND wird Eissüchtig!
'Nicht'-Schweden müssen zusammenhalten :D
Wie schön die Felder plötzlich über Nacht geworden sind! *-*
Das Gefühl des Frühlings trifft mich hier viel stärker als ich es aus Deutschland kannte. Nach der Dunkelheit ist es einfach ein wunderbar starker Kontrast plötzlich bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher zu radeln. Während wir Austauschschüler also gerade jeden Grad feiern - schmilzt der Schwede schon bei 18°C 'hitzefreireif' dahin^^

Bornholm: Urlaub auf einer dänischen Insel:

Weißester Sandstrand ever!
Morgenspaziergang - Beste Tageszeit!
Eine der typischen Rundkirchen
Ob in Schweden oder Dänemark - sobald ich Möven schreien und Meeresrauschen höre fühle ich mich sofort in Urlaubstimmung versetzt! - Bornholm ist eine kleine Insel, die pünktlich zur Sommerzeit von Deutschen (Es gab mehr Deutsche als Dänische Fernsehprogramme :D) und Dänischen Touristen zum Leben erweckt wird. Da wir aber ein bisschen 'zu früh' dran waren beschränkten sich unsere Erlebnisse mehr auf Menschenleere Strände und Wanderwege. Ein wunderschönes Fleckchen Natur, dass nur mit der Fähre zu erreichen ist.

Praktikum: Eine Woche in einer Schweißerei:
 
Das Ergebnis!
Obwohl sich mein Technikprogramm hier normalerweise mehr um Computer und Netzwerke dreht, sollten wir während unserer Praxiswoche mehr in Richtung Handwerk schnuppern. Mit Arbeitskleidung, aber ohne irgendeine Ahnung ausgerüstet wurde ich von meiner Schule in einer Firma zur Metallbe- und Verarbeitung ausgesetzt. Larissa mit DarthVader-Helm und Schweißkolben in der Hand - war zwar riskant aber schon verdammt cool :D

Selbstgemachtes Sushi 2.0: Austauschschülermys
 
Und meine pseudodeutsche lieblings Österreicherin war auch dabei ;)
Vor und nach dem Essen - FIKA nicht vergessen! ^^
Unseren ersten Sturmfreien-Abend seit langem haben Lauren und ich leider nicht zum Hauspartyschmeißen - aber immerhin zu einem gemütlichen Mädchenabend genutzt. Dank unserer professionellen Sushi-skills - und dem etwas misslungenen Apfelstrudel (Meine Mum wäre stolz auf - Schei** wir haben das Ströbröd vergessen!^^) habe wir ATS unserem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht und eine Abend lang gegessen - gekocht - gegessen - gelacht - gegessen  - getratscht - gegessen - geschlafen (oder wie man diese Pause zwischen Mitternachtssnack und Frühstück auch immer nennt :D)

Valborg: Vertreibt die Hexe!
Nachbarschaftsfesten Schweden - Je kleiner der Ort desto größer das Fest!
Dem Feuer angepasster Stock zum Würstchen grillen :D
Die bei uns sogenannte Walpurgisnacht ist eine Tradition, die Schweden von Deutschland übernommen hat. (Laut Wikipedia.. - Feiern wir Walpurgisnacht?! :0) Mit riesigen Feuern schützen sich die Schweden gegen die bösen Hexen, die in dieser Nacht dem Glaube nach am Blocksberg feiern. Wahrnhinweis: Da große Feuer an diesem Tag erwartet werden, ist Valborg kein geeigneter Tag für erste Koch - bzw Grillversuch, Chemienachhilfe oder andere Tätigkeiten, die zu Hausabfackeln führen könnten!!!

Legoland: Tour genom Danmark

Begleitschutz für meinen 'steinigen' Weg ;)
Diesmal Aussicht ohne Regen - Nyhavn (Copenhagen)
Damit sich die DummenDeutschen nicht über salziges Popcorn beschweren :D
Gerade sind wir auf Kurzurlaub in Dänemark - man kann einfach nie genug Wienerbröd bekommen! Nach einem ausgiebigen jammi Frühstück war also Original-Legoland unser heutiger Programmpunkt. Und es war wirklich erstaunlich wie detailgenau Orte, aber auch Tiere und Sehenswürdigkeiten nachgebaut waren.. von Miniaturwelt bis Orginalgröße oder übergroß - wirklich bewundernswert was alles mit diesen kleinen Steinen aus dem Land des Smørrebrøds möglich ist!
Morgen geht es dann über Deutschland zurück nach Schweden. Der Kühlschrank meiner Eltern und der diverser Nachbarn muss ja wieder mit Öl aufgefüllt werden ;)

Grüße von gar nicht so weit weg!
Larissa

20.4.14

Påsk - Ostern in Schweden

Genau wie in Deutschland gibt es auch in Schweden die Tradition Ostern. Typisch für Ostern sind wie bei uns Eier, der Osterhase, Hühner und Küken.. Allerdings merkt man im recht unreligiösen Skandinavien fast nichts vom doch sehr christlichen Hintergrund der Feiertage. Wie schon an Weihnachten sind die Festlichkeiten mehr auf Familie und wie immer in Schweden auf das Essen fixiert :D. Anstatt in die Kirche zu gehen, verbringe ich gerade also meine Tage damit die typischen Ostergodis (man bekommt diese Mischung aus Süßigkeiten typisch in bunten Pappeiern geschenkt) zu verschlingen und die endlich aufgetauchten, lang vermisste Sonne zu genießen.


Und Dank der Einladung zu einem Osteressen, bin auch ich in Schwedenmark (meine dänische Familie isst zwar natürlich auch gut zu Ostern.. (musste mich gerade zwischen Kuchen oder Eis zum Nachtisch nachher entscheiden hehehe) ..aber eben nicht schwedisch) lebende, in den Genuss des schwedischen påskbord gekommen. Ob Jul, später dann Midsommar oder nun Påsk. An den wichtigsten Tagen im Jahr wird in Schweden vorallem Lachs, Hering, Köttbullar, Würstchen, Kartoffeln, Brot, Schinken, Käse und natürlich Ei gegessen. Das ganze funktioniert als Buffet und man nimmt sich einfach was  und so viel man will. 
Glück für mich, da ich kein Fleisch essen wollte. Wer bitte kommt auch auf die Idee Ostern am Karfreitag zu feiern?!^^

Frohe Ostern
Larissa

19.4.14

Besuch von Zuhause

In letzter Zeit habe ich mich doch immer wieder gefragt, wie das wohl wird dann nach so langer Zeit wieder alle zu Hause gebliebenen zu treffen. Habe ich mich sehr verändert? Oder haben sich alle anderen verändert? Oder könnte es passiert, dass es einfach nicht mehr passt?

Als ich am Montag, dann nach so langer Zeit meinen kleinen (nicht mehr ganz so kleinen, inzwischen doch wirklich deutlich längeren) Bruder in die Arme schließen könnte war aber sofort wieder alles beim Alten. 'Ohh Larissa du bist peinlich!' 'Halts Maul Bruderherz!' Jap es war wirklich wunderschön, dass mein Bruder und ich die Möglichkeit bekommen haben ein Paar Tage während unserer Osterferien gemeinsam zu verbringen.



Und es war wirklich erstaunlich wie ich erst durch ihn wieder auf die vielen Kleinen Dinge hingewiesen wurde, die hier in Schweden wirklich anders sind. Für mich war es einfach so normal, dass auf unserem Weg zum Laserdom (um Laser Tag zu spielen.. man muss seinem Bruder ja etwas bieten ;) 3 Busse einfach nicht aufgetaucht sind und wir zum Schluss trotz Zeitpuffer rennen mussten um noch einigermaßen pünktlich zu sein. Dass zwischen Schweden, die sich nicht kennen, immer ein mindestens 3m großer Sicherheitsabstand herrscht. Dass der Umgang höflicher und freundlicher als in Süddeutschland ist. Dass wir hier auf Dänische Art unser Brot mit Messer und Gabel essen. Ich könnte diese Liste endlos weiter führen. Genauso hat er mir aber auch wieder Kleinigkeiten aus meinem Deutschen Leben in den Kopf gerufen, die längst vergessen waren. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell sich der Mensch an neue Situationen gewöhnen kann und alte auf ein paar wichtigste Erinnerungen reduziert.
Und was mich selbst noch mehr erstaunt hat. Wenn ich mich nicht darauf konzentriere welche Sprache ich spreche, bequatsche ich Leute meist auf Schwedisch. Mein Bruder musste wiederholt verwirrt Erfahrung damit machen.. während ich sauer wurde weil er nicht reagierte und nicht im geringsten merkte, mal wieder ins Schwedische gewechselt zu haben. Sprachchaos war diese Woche wirklich vorprogrammiert. Mein Bruder kämpfte besonders mit dem Englisch. Ich war ähh verwirrt..

Wie vertraut mir Schweden und mein Leben hier geworden ist, bemerkte ich erst richtig, als ich es zusammen mit meinem durch und durch deutschen Bruder bestreiten musste. Man wird doch ein kleines bisschen stolz, wenn man Dinge erklären kann, die einem selbst am Anfang genauso verwunderlich vorkamen. Und als mein Bruder dankend mein Angebot auf ein Eis mit: "Das ist doch viel zu kalt hier." ablehnte, war diesmal ich es, die sauer darauf hinwies: "Das ist eben unser Schwedischer Sommer hier!"

Danke an alle, die mir diese wundervollen Tage mit meinen KLEINEN Bruder ermöglicht haben
Larissa

11.3.14

The key

Kennt ihr sie? Diese Tage, an denen es einem einfach nicht gut gehen will? Die Sonne scheint, die nervige Computertechnikarbeit wurde verschoben, das Essen war gut, es ist die letzte Stunde eines gechillten Schultages, doch die Laune ist im Keller. Der absolute Nullpunkt erreicht.
Warum das so ist, ist einem ein Rätsel, was man dagegen Unternehmen soll ein noch größeres.

Ja auch diese Tage gibt es während eines Auslandsjahres. Es gibt Phasen, da geht es einem super, alles läuft perfekt, es gibt Tage, an denen will man nur nach Hause und dann gibt es diese, an denen man am liebsten nirgends wäre… außer vielleicht in seinem Bett.. nur welchem Bett?
Wieder zurück und das neue Zuhause hinter mir lassen... Panik steigt auf.. die Zehen krallen sich in den Boden.. Ich will nicht weg!
Hier bleiben? Unmöglich! Ich freue mich doch alle wieder zu sehen und das kompliziertes Schweden gegen ein verständliches Deutschland einzutauschen!

Vielleicht sind es diese gespaltenen Gefühle, die manchmal zu einem bitteren Geschmack nach einem schönen Moment führen. Heimweh ist es auf jeden Fall nicht, ein Zuhause habe ich hier auch. Vielleicht Sehnsucht nach der richtigen Familie? Die Amerikanische Familie meiner Gastschwester war letztes Wochenende hier. Es war schön sie mit Eltern und Bruder lächeln zu sehen, tat aber auch weh.
Ich fühle mich als richtiger Teil meiner Familie hier. Verwirre Leute, weil ich bei Erzählungen nicht zwischen ihnen und meiner Deutschen Familie unterscheide. -Wenn plötzlich aus einem kleinem Bruder zwei große werden und Großeltern Dänisch sprechen.- Aber die biologische Familie kann man nicht einfach ersetzten. Meine zwei Familien: Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und sie zu vergleichen ist unmöglich. Meine deutschen Eltern in Schweden - außerhalb meiner Vorstellungskraft. Meine dänisches Eltern in unserem deutschen Wohnzimmer - das wäre wie plötzlich eine Brezel bei einem Schwedischen Bäcker zu finden..

Was ich mit diesem Blogeintrag sagen will? Jeder erzählt, dass das zweite Halbjahr ein Zuckerschlecken ist. Dass man, wenn man die Anfangsschwierigkeiten überwunden hat, das beste Jahr seines Lebens erlebt. Wer will mit 17 das beste Jahr seines Lebens erleben?
Und ich lebe ein normales Leben hier. Welches normale Leben ist ein Zuckerschlecken? Schulproblem, Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern, der ein oder andere Zickenkrieg.
Klar Sprache ist kein Problem mehr (..naja Englischunterricht ist gerade das Sprachchaos überhaupt..), ich bin nicht mehr die stumme Neue in der Schule, schieße auch mal das ein oder andere Tor im Innebandy, werde im Orchester gebraucht und Busfahren.. Gott wie konnte ich mal denken, dass das kompliziert ist :D Ich würde sagen das zweite Halbjahr ist komplett anders als das Erste. Aber eines von beiden bevorzugen? Nein.
Deshalb bin ich auch der vollen Überzeugung, dass er wichtig ist, sich die Zeit zu nehmen, keine halben Sachen zu machen und das ganze Jahr zu durchleben. Ein unvergessliches Jahr zu erleben!


Auslandsjahr als der Schlüssel zu einer neuen Heimat, seiner alten Heimat und sich selbst.
Larissa

9.3.14

Busy doin' nothing

Nach meiner Meinung sollte dieses Lied Schweden beim Eurovision vetreten! Lebensmotto der Schwedischen Jugend schlechthin. Und während ich gerade mit meinem Ohrwurm hier sitze und blogge schreiben meine geliebten Nerds ihre Mathearbeiten zuende.
Aaa nop ich habe keine Sonderbehandlung als Austauschschüler in meiner Schule. Ich habe meine Arbeit allerdings schon vor 10min abgegeben.. ganz dem Deutschen Ruf der Effektivität entsprechend :D

Also nutze ich jetzt mal effektiv haha meine Restzeit und informiere euch über ein paar Dinge, die trotz meines inzwischen 'vollem halben' Jahres in Schweden einfach seltsam für mich sind:
  • Es gibt keine mündlichen Noten.. was sich daraus ergibt könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen.. Interaktion Schüler +Lehrer = 0
  •  In Schweden gibt es zwar Quark.. aber keinen isst ihn.. meine Klassenkameraden wissen nicht mal wie ’kvark’ schmeckt geschweigeden wie man ihn 'serviert'.. dabei ist das doch ein Milchprodukt?!
  • Für die Gesundheit aller ist hier die Kommune verantwortlich.. weswegen weshalb meine gesamte Schule gerade nacheinander zu einer Allgemeinuntersuchung , die während der Schulzeit durchgeführt wird, antreten.
  • Bücher leiht man hier auch von der Schule.. man packt sie aber nicht ein.. ihr könnt euch nicht vorstellen wie meine Schulbücher aussehen!
  • Hier exsitieren keine Füller – nicht nur an der Schule, einfach nirgends! Schweden haben deshalb auch keine Ahnung was eine Titenpatrone ist :D
  • Festnetzanschlüsse sind hier total ungewöhnlich.. alles läuft übers Handy. Wenn Haushalte einen Festnetzanschluss besitzen bezahlen sie ihn meist per Minute.. Die Telefonanwedung ist also genau Gegenteilig zu Deutschland.
  • Auf Schwedisch existiert kein Wort für 'Bitte', man hält aber allen gentlemanlike die Türen auf.
  • Habe ich schon erwähnt, dass man trotz aller Fika zwei Mal am Tag warm isst?!

Weil ich es aus diversen Gründen noch nicht geschafft habe (ich weiß ich blogge jetzt seltener.. aber mein Deutsch klingt zur Zeit einfach zu eingeschwedischt.. jeder Blogeintrag fühlt sich an wie Deutschnachhilfe >_<) diesen Post zu veröffentlichen, jetzt noch ein paar Updates:
-Schwedens Teilnehmer für den ESC steht inzwischen fest.. mein Dauerohrwurm wurde leider nur Zweiter.. aber mit UNDO hat es eindeutig die beste Alternative nach Dänemark geschafft.
-Der Frühling ist seit gestern in Südschweden angekommen -> Vogelgezwitscher, Sonne zum Frühstück und eine Landschaft wie bei Nils Holgerson *-*

PS falls aus mir mal nichts wird, eröffne ich ein Schwedisches Restaurant in Deutschland und Konkurriere mit IKEA.. die ersten selbstgemachten Köttbullar wurden am Do erfolgreich gebrutzelt und meine Ich-beenden-jetzt-endlich-mein-extra-Schwedisch-und-nehme-wieder-an-einem-Englischunterricht-teil-Kanelbullar kamen als Abschiedsfika in meiner SFI- (Svenska För Invandrare - Schwedisch für Einwanderer) Klasse mehr als gut an :)

(Eigenlob stinkt!^^)
Larissa

21.2.14

Momentaufnahme

Langsam beginnt sie die Panik. Der Jahreskalender ist schon längst im Papierkorb gelandet. Ich kann den Blich auf die schmelzenden Monate nicht mehr aushalten. Plötzlich liegt Post zur Rückreise im Briefkasten. Ein enttäuschtes "Aber da bin ich schon wieder in Deutschland" fällt öfter und öfter.
Übertrieben denkt ihr? Ich hab ja noch vier Monate? Wahhh vier Monate..  und wie soll ich bitte alles was ich noch erleben, ausprobieren oder einfach lieb gewonnen habe in diese mickrigen vier Monate stopfen?!

Und da dachte ich doch vor kurzem sogar tatsächlich, dass ich inzwischen genug eingelebt wäre, um mich nicht mehr durch Unwissen zu blamieren.. Da haben mir die Skandinavisch-typischen-Semlor, den man auf keinen Fall wie Instinktiv vermutet (ihr denkt doch auch als erstes an..?) wie einen Hamburger essen darf!!!!! aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht >_<
Es ist jetzt nämlich Semlatime. Die mit Marzipan und Sahne gefüllten Semmel isst man traditionell rund Februar/März.. (ein kalorienreicher Ersatz für Fasching, der hier komplett unbekannt ist.. Versuche besser nicht einem Schweden den Scham von verkleideten, betrunkenen Menschen, die in der Kälte zu schlechter Musik feiern, zu erklären! Nein Semla sind super :D) 
Also falls ihr mal in Skåne einen Semla spendiert bekommt, blamiert euch nicht! Sondern tunkt wissend erst den mit Puderzucker bestreuten 'Deckel' in die Sahne; verspeist ihn mit Genuss und schäkert dann den Rest eures Burgers wie ein belegtes Brötchen. Man lernt wohl nie aus..

Mein Körper tickt inzwischen Schwedisch: Schreit pünktlich um 9,11,1,3,5 und 8 nach Essen!
Pizza während einer 40min Mathestunde - der Lehrer in der Stunde vorher hat einfach die Fikapause gestrichen :( Ich kann mich mit leerem Magen aber nicht konzentrieren!
Das Geheimnis der trotzdem schlanken-blonden Schwedinnen? Immernoch keine Ahnung -_-
Deshalb schließe ich mich gezwungenerweise den durchtrainierten Schweden an und werde Gymjunki. Fast jeder etwas sportlichere Schwede ist in einem Fitnessstudio angemeldet, und unsere Schuleigene Gym ist ein beliebter Treffpunkt nach dem Unterricht.

Ich fange gerade erst an meine Umgebung zu erkunden! Es ist kein Klischee.. Schweden werden mit der Sonne aktiver.. deshalb wird mein Radius jetzt auch endlich von -mit dem Fahrrad zu erstrampeln- zu -mit dem Zug zu erreichen- ausgeweitert. 

Und mein Alltag unterscheidet sich sowieso nicht groß hier. Ich muss auch hier ab und zu meine Nase zu Hause in ein Schulbuch stecken, ich gehe 5 Tage die Woche in meine Nerdy-Technik-Klasse <3 und gammle ab und zu mit Wikingern.

-----------------------------------------------------

Langsam beginnt sie die Freude auf das erste richtige Sonntagsfrühstück mit der biologischen Familie, auf Partys bei denen getanzt wird, auf die bezahlbare Kosmetik bei DM, auf das erste lange Bad nach einem Jahr duschen…

Das was ich wirklich am Meisten vermisse ist die Frühstücktradition in Deutschland! Frühstück in Schweden dient nur um dem ersten Hungerschrei am Morgen den Hals zu stopfen, um 11 gibt es dann ja auch schon die erste von zwei warmen Mahlzeiten.
Das Linke Foto zeigt ein typisches im Stehen, lieblos, aus einem Plastikbecher (Nein in Schweden dienen diese Becher doch nicht um auf Partys ..kein Alc unter 18 in Schweden - das ist spezieller Frühstück-to-go-Becher^^) eingenommenes Müsli. Das Rechte zeigt die einzige Brezel, die ich seit 5Monaten *schnief* zu Gesicht bekommen habe (Dank einer Geschäftsreise meines Pappas nach Deutschland).. Die Brötchenauswahl hier ist erbärmlich.. es wird als altmodisch angesehen zum Bäcker zu gehen.. warum nicht zum nächsten Supermarkt oder zur nächsten Tankstelle - BANAUSEN!

Freunde kann man in Schweden finden.. Yufka nicht!
Ich vermisse euch Leute.. aber ich plane schon was ich alles essen werde, wenn ich erstmal wieder in Deutschland bin.. man könnte ja alle wieder treffen und Essen kombinieren?^^

-----------------------------------------------------

Melodifestivalen ist die Schwedische Art den Teilnehmer für den nächsten EuroVisionSongContest zu finden und ein riesen Event. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß der Druck in Schweden ist, nach dem letztes Jahr gerade DÄNEMARK :O gewonnen hat. Und jetzt schneidet Norwegen auch noch überdurchschnittlich gut bei den Olympischen Winterspielen 2014 ab.
Nicht einmal das erst kürzliche Siegen über Finnland im OS-Eishockey kann diese Blamagen wettmachen.. ein zweites ABBA wird verzweifelt gesucht!
Nur für wenn bin ich den jetzt? Bleibe ich meiner Herkunft treu? Ziehe ich mit meiner Gastfamilie und Dänemark? Oder sollte ich mich lieber doch nicht mit unseren Nachbarn anfeinden und mein jetziges Zuhause unterstützen?
Warum eigentlich entscheiden, wenn man auch eine drei Mal so hohe Chance auf der Seite der Gewinner zu sein haben kann?
.. hehehe Larissa